Das Abenteuer des Bewusstseins

Das Abenteuer des Bewusstseins

1. Kapitel: Ein vollendeter Abendländer: … jenes „Andere“, das wir so dringend brauchen; wir, das heisst Menschen, die sich weder in materialistischer Beschränktheit noch in spiritueller Exklusivität zu Hause fühlen …

2. Kapitel: Das ewige Gesetz: … eine ausgeglichene Haltung zu erreichen und in einen vollkommenenen Gleichgewichtszustand das göttliche Bewusstsein (yoga) wiederzuerlangen. Zu diesem Zweck versuchen uns die verschiedenen Disziplinen, uns dem täglichen Trott der Zerstreuung und Energieverschleiss zu entwöhnen und eine Konzentration herzustellen, die stark genug ist, unsere gewöhnlichen Grenzen zu sprengen und uns in einen anderen Zustand zu versetzen. Diese Arbeit der Konzentration oder innerer Sammlung kann auf jeder Ebene unseres Wesen vor sich gehen – der physischen, der vitalen und der mentalen Ebene, d.h. der Ebene des Körpers, der Ebene der Lebens-, Gefühls- und Willenskräfte und der Ebene des Denkens, des Verstandes und der Vernunft. Je nach der Ebene, welcher wir den Vorrang geben kommen verschiedene Yoga-Arten in Betracht: hatha yoga, raja yoga und mantra yoga nebst unendlich vielen anderen Arten, die den Fortgang unserer Bestrebungen kennzeichnen…

3. Kapitel: Das Ende des Intellekts:
Jener Teil von uns , der wirklich nach Wissen und Erkennetnis sucht, ist nicht der Verstand, das Mental, sondern etwas, das dahinter lieget und sich seiner bedient: Der entscheidene Abschnitt meiner intellektuellen Entwicklung, vertraute Sri Ausobindo später einem Schüler an, kam, als mir klar wurde, dass alles, was der Intellekt aussagte, richtig oder falsch sein konnte, dass das, was der Intellekt rechtfertigte, wahr war und dass das Gegenteil genauso wahr war. Ich liess auf der Verstandeseben niemals eine Wahrheit gelten, ohne sie nicht gleichzeitig auch ihrem Gegenteil offenzuhalten… Die erste Folge dieser Erkenntnis war, dass der Intellekt in diesem Licht sein Prestige verloren hatten! … Ich hatte lediglich das Gefühl, dass es irgendwo in diesem Yoga eine mächtige Wahrheit geben musste …

4. Kapitel: Das Schweigen des Mentals:
Die erste Stufe in Sri Aurobindos Yoga … ist mentales Schweigen … Als erstes stellt man fest, dass wenn die Fähigkeit zu denken eine bemerkenswerte Gabe ist, die Fähigkeit, nicht zu denken, eine umso grössere ist …

Die erste Aufgabe im Yoga ist es, frei zu atmen. Das bedeutet konkret, diese Blende des Mentals, das Netz des Denkens, das nichts passieren lässt als eine bestimmte Art der Schwingung, zu zerreissen, um die regenbogenfarbene Unendlichkeit der Schwingungen zu entdecken, das heisst, schliesslich die Welt und die Menschen so, wie sie wirklich sind, und auch ein anderes „Selbst“ dessen Wert weit über die Einschätzungen des Verstandes hinausreicht.

Sri Aurobindo: aus dem Buch: Das Abenteuer des Bewusstseins