Rudolf Steiner und Gemeinschaft (1)

Zitate und Texte zur Gemeinschaftsbildung

„Heilsam ist nur, wenn im Spiegel der Menschenseele sich bildet die ganze Gemeinschaft und in der Gemeinschaft lebet der Einzelseele Kraft.“

Rudolf Steiner
5. November 1920 Rudolf
«Ausführung der Dreigliederung …»
(Lit.: GA 40, S. 298)

 

Weitere Zitate und Texte von Rudolf Steiner:




 

„Es ist bei jeder menschlichen Gemeinschaft so, dass aus der Gemeinschaft heraus dem Menschen Kräfte zufliessen, nur muss die Gemeinschaft eine wirkliche Gemeinschaft sein. Man muss sie fühlen, empfinden und erleben.

Rudolf Steiner
GA 316, Seite 110 (Ausgabe 1980, 246 Seiten)
GA 316: Meditative Betrachtungen und Anleitungen zur Vertiefung der Heilkunst (1924)
PDF

 




 

Rudolf Steiner
Anthroposophische Gemeinschaftsbildung
Zehn Vorträge, gehalten in Stuttgart und Dornach zwischen dem 23. Januar und dem 4. März 1923
GA 257 (PDF)

„Mit dem Erwachen der Bewusstseinsseele, mit dem Entfalten der Bewusstseinsseele ist in dieser Beziehung ein neues Element hereingetreten ins Menschenleben. Da muss es nämlich noch ein zweites Erwachen geben, und dieses zweite Erwachen wird immer mehr und mehr als ein Bedürfnis der Menschheit auftreten: Das ist das Erwachen an Seele und Geist der andern Menschen. Im gewöhnlichen wachen Tagesleben erwacht man ja nur an der Natur des andern Menschen; aber an Seele und Geist des andern Menschen will der Mensch erwachen, der selbständig, der persönlich durch das Bewusstseinszeitalter geworden ist. Er will an Seele und Geist des andern Menschen erwachen, er will dem andern Menschen entgegentreten so, das der andere Mensch in seiner eigenen Seele einen solchen Ruck hervorbringt, wie es gegenüber dem Traumleben das äussere Licht, das äussere Geräusch und so weiter hervorbringt.

Dieses Bedürfnis ist einmal ein ganz elementares seit dem Beginne des 20. Jahrhunderts und wird immer stärker werden. Das ganze 20. Jahrhundert hindurch wird, trotz allem seinem chaotischen, tumultuarischen Wesen, das die ganze Zivilisation durchsetzen wird, dieses als Bedürfnis aufzeigen: es wird sich einstellen das Bedürfnis, das Menschen an dem andern Menschen in einem höheren Grade werden erwachen wollen, als man erwachen kann an der blossen natürlichen Umgebung.
(…)
Der Mensch muß mehr werden, als er dem Menschen immer war. Er muß ihm zu einem weckenden Wesen werden. Die Menschen müssen sich näherkommen, als sie sich bisher gestanden haben: zu einem weckenden Wesen muß jeder Mensch, der einem andern entgegentritt, werden. Dazu haben eben die modernen Menschen, die ins Leben jetzt hereingetreten sind, viel zu viel Karma aufgespeichert, als daß sie nicht ihr Schicksal verbunden fühlen würden, ein jeder mit dem, der ihm im Leben als anderer Mensch entgegentritt. Wenn man in frühere Zeitalter zurückgeht, da waren die Seelen jünger, da haben sie weniger karmische Zusammenhänge gehabt. Jetzt tritt eben die Notwendigkeit ein, daß man nicht nur durch die Natur erweckt wird, sondern durch die Menschen, die mit einem karmisch verbunden sind und die man suchen will.“

GA 257, S. 176ff

 

„Nun, wir mögen noch so schöne Ideen aufnehmen aus der Anthroposophie, aus dieser Kunde von einer geistigen Welt, wir mögen theoretisch durchdringen alles dasjenige, was von uns vom Äther-, Astralleib und so weiter gesagt werden kann, wir verstehen dadurch noch nicht die geistige Welt. Wir beginnen das erste Verständnis für die geistige Welt erst zu entwickeln, wenn wir am Seelisch-Geistigen des andern Menschen erwachen. Dann beginnt erst das wirkliche Verständnis für die Anthroposophie. Ja, es obliegt uns, auszugehen von jenem Zustande für das wirkliche Verständnis der Anthroposophie, den man nennen kann: Erwachen des Menschen an dem Geistig-Seelischen des andern Menschen.“

Rudolf Steiner
GA 257, S. 116

 




 

„Es wird sich bei geistgemässer Einstellung ein eigenartiges Verhältnis ergeben in Bezug auf die durch die Meditationen gebildete geistige Substanz, ein Verhältnis jedes Einzelnen zum Ganzen. Dieses Verhältnis wird sich so gestalten können: Zu gegebenen Zeiten und für bestimmte Aufgaben wird sich alles, was durch die Gemeinschaft erarbeitet wird, auf einen Einzelnen konzentrieren. Er wird dann für seine Aufgaben gewissermaßen mit der ganzen spirituellen Substanz der Gemeinschaft begnadet.

Wenn die anderen, die zur Gemeinschaft gehören, nun richtig verstehen, was geschieht, werden sie neidlos, ja mit einer berechtigten Mitfreude darauf hinschauen, wie dem Einen in diesem Augenblick alles gegeben ist. Dieser Eine wird umgekehrt nicht nur seinen eigenen Tugenden oder Talenten zuschreiben können, wenn ihm jetzt viel gelingt. Er wird das Bewusstsein haben, dass er in wesentlichen Teilen mit aus dem heraus arbeitet und wirkt, was ihm die anderen gegeben haben. Und das wird ihn zur Bescheidenheit und Dankbarkeit aufrufen.“

Rudolf Steiner
GA 266c, S. 465f

 




 

Drei Ideale beschreibt Steiner für die heutige Zeit, die den Boden, den Entfaltungsraum und die Richtkraft künftiger sozialer Gemeinschaften real bilden können. Je stärker Individuelles sich ausbildet – im einzelnen menschlichen Leben oder in einer bestimmten Gruppe – , desto konfliktreicher scheinen die Beziehungen zu werden und desto stärker wächst auch der Wunsch nach einer neuen Art von Gemeinschaft.

Mitten in der krisenvollen Zeit des Ersten Weltkriegs erörterte Rudolf Steiner, wie in den Menschen drei Ideale für das menschliche Zusammenleben immer stärker bewusst gemacht und gepflegt werden sollten. Insbesondere in drei Vorträgen im intimen Zusammenhang vor Mitgliedern der Anthroposophischen Gesellschaft schildert er mit verschiedener Nuancierung und zunehmender Eindringlichkeit, wie das Wohl künftigen Gemeinschaftsleben unter Menschen von der Erkenntnis, Pflege und Verwirklichung dreier real wirkenden Ideale abhängt.

Der Band enthält die drei Vorträge:

  • Gemeinsamkeit über uns – Christus in uns (Düsseldorf, 15. Juni 1915);
    GA 159: PDF
  • Wie kann die seelische Not der Gegenwart überwunden werden? (Zürich, 10. Oktober 1916)
    GA 140: PDF
    gelesen von: Christoph Bolleßen: YouTube
  • Was tut der Engel in unserem Astralleib? (Zürich, 9. Oktober 1918)
    GA 182: PDF
    gelesen von: Christoph Bolleßen: YouTube

 

aus „Gemeinsamkeit über uns – Christus in uns“:
„(…) Vor allen Dingen können wir drei Charakterzüge hervorheben, von denen wir wissen müssen, daß wir sie als unsere Ideale für die sechste nachatlantische Kulturperiode schon im Herzen tragen müs­sen, daß wir sie vorzubereiten haben für diese sechste Kulturperiode.

Jetzt ist etwas noch nicht in der Menschengemeinschaft vorhanden, was in der sechsten Kulturperiode da sein wird bei denjenigen Men­schen, die gelten werden als solche, die das Ziel der sechsten Kulturperiode erreicht haben, die nicht zurückgeblieben sind hinter diesem Ziele; also nicht innerhalb derer, die in der sechsten Kulturperiode Wilde oder Barbaren sind. Von diesen Bewohnern der Erde in der sechsten Kulturperiode – von denen also, die dann auf der Höhe der Kultur stehen werden – wird einer der wichtigsten Charakterzüge ein gewissermaßen moralischer Charakterzug sein. Jetzt ist noch wenig innerhalb der Menschheit von diesem Charakterzug zu bemerken. Der Mensch muß heute schon feiner organisiert sein, wenn es ihm in der Seele weh tun soll, daß er außer seinem eigenen Dasein andere Men­schen in der Welt anschauen, betrachten, sehen muß, denen es schlechter geht als ihm. Gewiß, feiner organisierte Naturen empfinden auch heute schon Leid über das Leid, das über viele Menschen in der Welt ausgegossen ist – aber es müssen eben feiner organisierte Naturen sein. In der sechsten Kulturperiode wird bei denjenigen Menschen, die ganz auf der Höhe dieser Kultur stehen werden, nicht nur jenes Gefühl vorhanden sein, das wir heute als Schmerz empfinden über Elend, Leid und Armut, die verbreitet sind in der Welt, sondern der Mensch wird dann auf der Höhe der Kultur der sechsten nachatlanti­schen Kulturperiode jedes fremde Leid als sein eigenes Leid emp­finden. Wenn er einen Hungernden sieht, wird er den Hunger so leb­haft empfinden bis ins Physische herunter, daß ihm dieser Hunger des andern unerträglich sein wird. Dasjenige, wovon hier angedeutet ist, daß es in der sechsten Kulturperiode nicht mehr so sein wird wie noch in der fünften, daß vielmehr in der sechsten Kulturperiode das Wohl des einzelnen voll abhängen wird von dem Wohl der Gesamtheit, ist ein moralischer Charakterzug. So wie jetzt nur das Wohl eines einzelnen menschlichen Gliedes von der Gesundheit des ganzen Leibes abhängt, und wenn der ganze Mensch nicht gesund ist, sich auch das einzelne Glied nicht aufgelegt fühlt, dieses oder jenes zu tun -, so wird in der sechsten Kulturperiode ein Gemeinsames die dann zivilisierte, die dann kultivierte Menschheit ergreifen, und der einzelne wird in viel höherem Maße, wie ein Glied des Ganzen, das Leiden, die ganze Not, die ganze Armut oder den Reichtum mitempfinden. Das ist der erste vorzugsweise moralische Wesenszug, der die zivilisierte Mensch­heit der sechsten Kulturperiode charakterisieren wird.

Ein zweiter Grundzug wird dann sein, daß all dasjenige, was wir heute Glaubensgüter nennen, in einem viel, viel höheren Maße ab­hängen wird von der Individualität des einzelnen, als das heute der Fall ist. Die Geisteswissenschaft drückt das so aus, daß auf jeglichem religiösen Gebiet in der sechsten Kulturperiode vollständige Ge­dankenfreiheit und Sehnsucht nach der Gedankenfreiheit die Men­schen ergreifen werden, so daß all dasjenige, was ein Mensch glauben will, wovon ein Mensch namentlich in religiöser Beziehung überzeugt sein will, in die Kraft seiner Individualität gestellt sein wird. Glaubenszusammenhang, wie er heute noch so vielfach existiert, Glaubenszusammenhang, der in der verschiedensten Weise unter den einzelnen Menschengemeinschaften herrscht, wird in dem Teile der Menschheit in der sechsten Kulturperiode, die dann die zivilisierte sein wird, nicht mehr herrschen. Jeder wird als notwendige Eigentümlichkeit der Menschen empfinden, daß auf religiösem Gebiet vollständige Gedankenfreiheit herrscht.

Und das dritte wird sein, daß die Menschen in der sechsten Kultur­periode Erkenntnisse überhaupt nur zu haben vermeinen werden, wenn sie Geistiges erkennen, wenn sie erkennen, daß in der Welt das Geistige ausgebreitet ist und daß die Menschenseelen sich mit dem Geistigen verbinden müssen. Was man heute Wissenschaft nennt, und was als Wissenschaft eine materialistische Färbung trägt, wird in der sechsten Kulturperiode gar nicht mehr Wissenschaft heißen. Das wird man betrachten als einen alten Aberglauben, der nur denjenigen Menschen eigentümlich sein kann, die auf der Stufe der fünften, dann überstandenen nachatlantischen Kulturperiode zurückgeblieben sind. (…)

Sie sehen, unsere Geisteswissenschaft ist ganz darauf angelegt, die Dinge, die eben genannt worden sind, für die sechste Kulturperiode vorzubereiten. Wir versuchen, Geisteswissenschaft zu pflegen, um den Materialismus zu überwinden, um vorzubereiten dasjenige, was in der sechsten Kulturperiode an Wissenschaft da sein muß. Wir be­gründen Menschengemeinschaften, in denen gar nichts herrschen darf von irgendeinem Autoritätsglauben, von Anerkennung einer Lehre, nur weil sie von der einen oder andern Persönlichkeit geliefert wird.

Wir begründen Menschengemeinschaften, in denen alles, alles gebaut sein muß auf die freie Zustimmung der Seele zu den Lehren. Damit bereiten wir dasjenige vor, was die Geisteswissenschaft Gedanken­freiheit nennt. Und dadurch, daß wir uns zusammenschließen, uns in brüderlichen Vereinigungen verbinden, um unsere Geisteswissen­schaft zu treiben, bereiten wir dasjenige vor, was als Kultur, als Zivili­sation die sechste nachatlantische Kulturperiode durchdringen soll. (…)“

Rudolf Steiner
Gemeinsamkeit über uns – Christus in uns (Düsseldorf, 15. Juni 1915)
GA 159: PDF

 

 




 

Füreinander in Freiheit
Im Spannungsfeld zwischen Individuum und Gemeinschaft

3 Vorträge, gehalten in Oxford vom 26. bis 29. Aug. 1922
GA 305

Der Mensch in der sozialen Ordnung: Individualität und Gemeinschaft:
„Man muß sagen: Was gegenwärtig, wenn man überhaupt in das soziale Leben hineinsehen will, anzuschauen notwendig ist, das ist, daß der Mensch aus alten Bildungen überall herausstrebt und lediglich Mensch sein will, freier Mensch sein will. Daher brauchen wir heute vor allen Dingen eine Weltanschauung – wie man im Deutschen sagen kann —, eine Weltanschauung der Freiheit, hier muß man sagen, weil das Wort Freiheit hier eine andere Bedeutung hat: Eine Weltanschauung der spirituellen Aktivität, des Handelns, des Denkens, des Fühlens, aus der menschlichen geistigen Individualität heraus.“

„Das heißt: Frei werden als Mensch -, das heißt: Nur bauen auf dasjenige, was in dem Menschen selber drinnen ist. Und das haben manche Menschen sehr übelgenommen, weil sie gemeint haben, dann sei alles Moralisch-Soziale in die Willkür des einzelnen Individuums gegeben. Das ist es nicht, sondern es ist gestellt auf diejenige Basis, auf der allein das soziale Leben stehen kann; nämlich einerseits auf der Basis des Vertrauens. Dieses Vertrauen, wir müssen es gewinnen können auch den großen Angelegenheiten des Lebens gegenüber. Den kleinen Angelegenheiten des Lebens gegenüber, da haben wir es; denn wenn ich hier hinausgehe zur Tür, und Mr. K. begegnet mir draußen, habe ich ein unbewußtes Vertrauen, daß er nicht auf mich loskommt und mich niederstößt, indem er gerade seinen Weg geht; ich richte mich selber nach diesem Vertrauen ein und wir weichen einander gegenseitig aus, damit wir uns nicht stoßen. Das tun wir in den kleinen Details des Lebens. Das ist etwas, was, wenn sich der freie Mensch richtig versteht, überall in allen Angelegenheiten des Lebens angewandt werden kann. Aber es ist notwendig, daß Vertrauen herrscht von Mensch zu Mensch. In diesem Vertrauen – was ein goldenes Wort ist —, in der Erziehung zu diesem Vertrauen, zu dem Glauben an den einzelnen Menschen, nicht bloß an die Nation oder an die Menschheit, in dieser Erziehung zu dem Glauben an den einzelnen Menschen liegt dasjenige, was allein Impuls sein kann für das soziale Leben der Zukunft; denn von dem einzelnen Menschen zur Gemeinschaft führt auf der einen Seite nur dieses Vertrauen.

Und die andere Basis ist diese: wir müssen, wenn niemand dasteht, der uns zwingt, irgend etwas zu tun, den Antrieb in uns selber finden. Auch den Gefühls-, den Gemüts-, den Seelenantrieb müssen wir in uns selber finden. Was heißt das? Wenn ich früher Priester gewesen bin, so wußte ich, wie ich eingeordnet bin in das soziale Leben. Ich brauchte da nicht gerade in ein Buch hineinzuschauen, aber ich habe gewußt: So habe ich mich zu verhalten. Hatte ich das Ordenskleid an, so wußte ich, indem ich das Ordenskleid anhabe, das legt mir ganz bestimmte Pflichten auf. Hatte ich den Adelsdegen, so wußte ich, daß der Adel meine Menschlichkeit bestimmt. Ich war gerichtet, ich war geordnet im sozialen Leben. War ich Bürger, war das ebenso. Das ist etwas, was, man kann es nun tadeln oder loben, darauf kommt es nicht an, in dem gegenwärtigen Augenblick der Menschheit wegfällt. Sie können noch so viele Menschen finden, die das alles wieder zurückhaben möchten, die Weltgeschichte sagt eben anderes. Da nützt es nichts, abstrakte Programme aufzustellen für allerlei Gemeinschaften, da nützt es nur, die Weltgeschichte sich anzuschauen. Und da kommen wir zu der Frage: Was soll jetzt der Gefühlsimpuls werden für dasjenige, was soziales Handeln ist, wenn nicht mehr die Priestertugend, nicht mehr die Bürgertugend, nicht mehr die Adelstugend, die Tugend des vierten Standes von hinten treibt? Es kann nur das werden: wenn wir zu dem, was wir zu tun haben, Copyright Rudolf Steiner Nachlass-Verwaltung Buch: 3 05 Seite: 22 6 namentlich gegenüber anderen Menschen, ein solches Vertrauen fassen können, wie wir es zu einem Menschen fassen, wenn wir ihn lieben. Frei sein heißt: in Handlungen sich ausleben, die man liebt.

Vertrauen ist das eine goldene Wort, das in der Zukunft das soziale Leben beherrschen muß. Liebe zu dem, was man zu tun hat, ist das andere goldene Wort. Und in der Zukunft werden diejenigen Handlungen sozial gut sein, die aus allgemeiner Menschenliebe gemacht werden. Aber man muß diese allgemeine Menschenliebe erst verstehen lernen. Man muß sich nicht in bequemer Weise einreden, sie ist schon da. Sie ist eben nicht da. Und je mehr man sich sagt: sie ist nicht da, desto besser ist es. Denn diese allgemeine Menschenliebe, die muß eben die Liebe zu Taten sein, die muß aktiv werden, die muß sich in Freiheit ausleben können. Dann wird sie aber allmählich aus einem Urteil des häuslichen Herdes oder der Kirchturmnähe zu einem Universellen, zu einem Welturteil.“

Rudolf Steiner
GA 305 (PDF)




weitere Texte von Rudolf Steiner zum Thema Gemeinschaft / Gemeinschaftsbildung / Community Building …:
www.bewusstwie.org/rudolf-steiner-und-gemeinschaft-2