Hoffentlich lernen wir das richtige aus der Corona-Krise!

Kritische Artikel und Video-Beiträge über den einseitigen und aus meiner Sicht wirklich verheerenden Umgang seitens der Politik, der Wirtschaft und der einseitigen Darstellung in den Leitmedien gibt es mehr als genug. Und das ist gut so. Jetzt ist es Zeit sich der Frage zu stellen, was wir nun konkret aus der sog. Corona-Krise lernen können, oder besser, müssen.

Wer hinter der Corona-Krise mehr als die vielen Missstände und Herausforderungen aber auch Chancen und Nutzen ergründen möchte, hat aus meiner Sicht nur die Möglichkeit sich den spirituellen Hintergründen zuzuwenden. Nur dort haben wir die Möglichkeit wirklich den tieferen Sinn dahinter zu sehen und entsprechend danach zu handeln. Da man sich in diesem Umfeld aus meiner Sicht jedoch sehr schnell auf ein irreführendes und oftmals verschwörungstheoretisches Terrain begeben kann, ist eine vertrauenswürdige Analyse nicht gerade einfach. Diese wichtige Analyse benötigt noch etwas Zeit und ich möchte das deshalb auf die nächste Ausgabe vertagen.

In dieser Ausgabe möchte ich mich deshalb zunächst auf die greifbarere Analyse der Missstände und Ursachen der Krise mit Blick auf die aktuelle Organisation der wirtschaftlichen, rechtlich-politischen und kulturellen-geistigen Zusammenhänge, als auch auf einen aus unserer Sicht *) möglichen Lösungsansatz konzentrieren. Denn diese aktuelle Organisation hat die Meisterung der Krise unmöglich gemacht.

Wenn man die wirtschaftlichen, rechtlich-politischen und kulturell-geistigen Zusammenhänge in einer gewissen Tiefe betrachten möchte, ist das aus meiner Sicht nur mit einem integralen Ansatz, der das ganzheitliche, geistig-seelische Menschen- und Weltbild zu Grunde legt, möglich.

Bei den vielen Ansätzen der Ursachen der Coronakrise die in den letzten Wochen in den alternativen Medienkanälen im Internet aufgezeigt wurden (in den sog. öffentlichen Medien findet sich ja fast nichts dazu, alle konstruktiven Ansätze kamen aus meiner Sicht massgeblich über die zahlreichen alternativen Medienkanäle), ist aus meiner Sicht die tiefgreifendste und schlüssigste Analyse und gleichzeitig ein konstruktiver Angang die „Dreigliederung des sozialen Organismus“ von Rudolf Steiner. Hier geht es wirklich um einen sehr grundsätzlichen Ansatz, der eine fundierte Alternative zur aktuellen Organisation von Wirtschaft, Politik und Geistesleben aufzeigt.

In diesem Ansatz wird die Menschheit als Ganzes, als sozialer Meta-Organismus verstanden. In diesem Meta-Organismus werden die 3 universellen Menschheitsideale „Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit“ an die richtige Stelle gesetzt. Im Vergleich mit unseren heute weltweit vorliegenden Organsiationsformen wird deutlich, dass keine der beiden grundlegend irreführenden und krankmachenden materialistischen Weltanschauungen oder Pole, weder die kapitalistische noch die sozialistisch/kommunistische, die aktuellen Missstände, und dabei eben auch insbesondere die durch die Corona-Krise entstandenen Missstände, dazu in der Lage sind zu lösen bzw. konstruktiv anzugehen.

Schauen wir uns doch einfach mal die Zuordnung der 3 universellen Menschheitsideale „Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit“ in Bezug auf die 3 Anteile des gesellschaftlichen Meta-Organismus an. So sieht es aktuell in unserem sog. demokratischen, kapitalistischen System aus: 1. Die Freiheit liegt dort offensichtlich, ja sogar als Doktrin verankert, in der Wirtschaft. 2. Auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen und sich in einem so heterogenen demokratischen System wähnen: Die Gleichheit liegt momentan im Geistesleben, d.h. im Denken. Diese Gleichheit wurde insbesondere bei der aktuellen Coronakrisen-Rezeption deutlich, bei der alles neben dem offiziellen Mainstream als unwissenschaftlich, populistisch und als vermeintliche Verschwörungstheorie diffamiert wurde. 3. Und die Brüderlichkeit liegt leider im Rechtsleben und in der Politik, d.h. in dem in den letzten Wochen so offensichtlich zutage getretenen Lobbyismus und der Kumpanei. Das entscheidende Merkmal für die Unmöglichkeit in dieser Konstellation Krisen wie die Corona-Krise zu meistern ist jedoch das Hauptproblem, dass alle diese 3 Anteile im Sinne eines Einheitsstaates viel zu eng miteinander verflochten sind (Lobbyismus). Ich möchte hier offen lassen, ob dies als Unfähigkeit, oder aus dem Kalkül der Interessen von leitenden Minderheiten in diesen Instanzen zu werten ist. Diese Verflechtung macht eine möglichst objektive und unabhängige wissenschaftliche Analyse (freies unabhängiges Geistesleben) und eine daraus resultierende sinnvolle Massnahmenergreifung unmöglich.
Die Schieflage in der Zuordnung der Menschheitsideale im Sozialismus bzw. im Kommunismus sei hier nur am Rande erwähnt. Zwar scheint die Zuordnung der Gleichheit in der Wirtschaft erstmal ein positives Anliegen zu sein, mit Blick auf die Realität und auf die soziale Dreigliederung ist jedoch auch das nicht nur unmöglich, sondern auch nicht sinnvoll. Die einzig richtige Form der Zuordnung sieht danach nämlich ganz anders aus:

1. Die Freiheit sollte im Geistesleben verortet sein, d.h. im freien Denken. Nur auf dieser Basis kann ein unabhängiger wissenschaftlicher Diskurs und ein freies Bildungswesen als Grundlage für echte Demokratie entstehen. 2. Die Gleichheit sollte im Rechtsleben und in der Politik liegen (nur vor dem Gesetzt sind alle Menschen gleich) und die 3. Brüderlichkeit schliesslich in der Wirtschaft (gemeinsam, miteinander, füreinander). In dieser Dreigliederung sollten diese drei sozialen Organe möglichst unabhängig und autonom voneinander organisiert und eigenständig gesteuert werden. Wie in der inneren Organisation des Menschen selbst auch, können und sollten diese Organe natürlich zusammenspielen, sich gegenseitig unterstützen und zu einem harmonischen, gesundem ganzen Gesamtorganismus führen.

Das klingt auf der einen Seite zwar erstmal grossartig, bleibt jedoch noch erstmal recht abstrakt. Für unsere aktuelle demokratisch, kapitalistische Ordnung müsste da so ziemlich alles neu aufgesetzt werden. Und das mag sich dann erstmal nach einem utopischen, kaum möglich zu verwirklichenden Unterfangen anhören. Wie und wo soll man da anfangen?

Wir haben angefangen!

*) Aus unserer Studiengruppe zur „Philosophie der Freiheit“ von Rudolf Steiner heraus haben wir gerade ganz frisch eine sog. „Aktivgruppe“ gegründet. In dieser Aktivgruppe möchten wir uns gemeinsam mit vielen anderen ebensolchen Gruppen in der Schweiz und in Deutschland nun aktiv konkrete Anwendungsfelder zur Dreigliederung des sozialen Organismus identifizieren und damit in Aktion treten. Wir freuen uns, wenn du dabei bist!

www.yo-co.ch/aktivgruppe-dreigliederung

Andreas Reese, Mai 2020